Brocken


Der Brocken ist mit seiner Höhe von 1141,2 Metern nicht nur der höchste Berg im Harz, sondern gleichzeitig der höchste norddeutsche Berg. Sowohl der Berg selber als auch das umliegende Gebiet sind des Nationalparks Harz. Territorial zugeordnet wird der Brocken der Stadt Wernigerode im Westen von Sachsen-Anhalt. Von der abgerundeten Kuppel kann man bei optimaler Wetterlage kann man das Rothaargebirge und die Rhön sehen, so dass sich eine Sichtdistanz von maximal 164 Kilometern ergibt.


Geographische Informationen

Der Kernort Wernigerodes liegt circa 12 Kilometer nordöstlich des Gipfels. 2 Kilometer westlich des Brockens verläuft die Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Ebenfalls westlich des Berges liegt das Quellgebiet der drei Flüsse Oder, Bode und Ecker.
Rund um den Brocken liegen seine Nebenkuppen. Dazu zählen die Heinrichshöhe, der Königsberg und der kleine Brocken, wobei alle eine Mindesthöhe von mehr als 1000 Metern aufweisen.


Das Klima auf dem Brocken

Der Gipfel des Brocken liegt aufgrund der norddeutschen Lokation über der natürlichen Waldgrenze. Nicht zuletzt wegen seiner Höhe ist der Berg von extremen Wetterbedingungen geprägt.

Die meiste Zeit des Jahres gleichen die klimatischen Bedingungen denen des Winters. Die hohe Schneedecke, der starke Niederschlag und die niedrigen Temperaturen erzeugen selbst in den Sommermonaten ab einer Höhe von 1600 Metern ein alpines Klima.

Vergleichbar sind die klimatischen Bedingungen etwa mit der nordeuropäischen Insel Island. im nördlichen Mitteleuropa weist der Brocken die höchsten Niederschlagwerte auf.
So sind es im Jahr durchschnittlich 1814 Millimeter bei einer durchschnittlichen Temperatur von etwa 3,5 Grad Celsius. Der durchschnittlich wärmste Monat auf dem Brocken ist der August, während es im Januar und Februar am kältesten ist. Der Mittelwert an jährlichen Schneetagen liegt auf dem Gipfel bei 120.
Noch aus dem Jahr 1958 hält der Brocken den Rekord als nebeligster Ort Deutschland, da er in diesem Jahr 330 Tage mit Nebel bedeckt war. Die tiefste je gemessene Temperatur lag am 1. Februar 1956 bei -28,4 Grad Celsius. Der meiste Schnee lag am 14. und 15. April 1970 mit einer Höhe von 3,80 Metern.


Fauna und Flora

Die im norden einzigartigen Wetterbedingungen sind der Hauptgrund für die Beheimatung seltene Pflanzenarten. Der Gipfel des Brockens wird zur subalpinen Vegetationszone gezählt und ist damit Vergleichbar mit den Alpen und dem nördlichen Skandinavien.

Da der Berg über der natürlichen Waldgrenze liegt, sind im besten Falle kleinwüchsige Fichten zu finden. Ansonsten wachsen jedoch keine Bäume oberhalb der Grenze. Am Häufigsten weist die Vegetation ab dieser Grenze Zwergstrauchheide auf.

Typisch für den Brocken, jedoch absolut nicht für den Norden Deutschlands sind kleine Alpenkuhschellen, im regionalen Volksmund Brockenblume oder Brockenanemone genannt, Ruchgräser, Habichtskräuter, verschiedene Flechten und vieles mehr.

Rund um den Gipfel liegt ein Hochmoor an dem Zwerg-Birken, Wollgräser und Sonnentau wachsen.

Auch verschiedene Tierarten haben sich den klimatischen Bedingungen des Brockens angepasst.
So brüten etwa Wiesenpieper und Ringdrosseln im Bereich des Gipfels.

Eine eigene Unterart hat die Waldeidechse entwickelt, die in dieser Region in einer dunkler gefärbten Variante zu finden ist. Neben vielen Insekten, wie etwa zahlreiche Käfer- und Schmetterlingarten. Auch Säugetiere wie die Nordfledermaus und die Alpenspitzmaus sind auf dem höchsten Berg im Harz beheimatet.


Verschiedene Wege der Gipfel-Erklimmung

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten den Brocken zu erreichen. Der bequemste Weg ist aber sicherlich die schmalspurige Brockenbahn, die seit 1899 mit Unterbrechung während der deutschen Teilung in Betrieb ist.

Ebenfalls über Schienen erreicht man den Brocken mit der Harzquerbahn. Ein bekannter Wanderweg, der bis zum Gipfel des Berges führt, ist der nach dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannte Goetheweg.

Viele Wege führen in die benachbarten Orte Braunlage, Sankt Andreasberg und Schierke. Der Harzer Hexenstieg, ein Wanderweg mit etwa 100 Kilometer Länge, führt vom Brocken aus nach Thale und nach Osterode.

Nach Bad Harzburg führt der Bad Harzburger Teufelsstieg. Ebenfalls führt ine asphaltierte Straße bis auf den Gipfel des Brocken. Die sogenannte Brockenstraße erreicht man von Schierke aus.



Bebauung des Brockens

Das erste Haus am Hang des Brockens war das so genannte Wolkenhäuschen. Es wurde 1736 errichtet.

Das erste Gasthaus auf der Kuppe des Berges entstand im Jahr 1800. Im Jahre 1890 wurde der Brockengarten vom Göttinger Professor Albert Peter gegründet. Neun Jahre später erfolgte dann die Eröffnung der schmalspurigen Brockenbahn.

Noch heute ist der Bahnhof Brocken einer der höchstgelegenen innerhalb von Deutschland.

Nachdem 1935 die erste Fernsehübertragung mit einem mobilen Sender vom Brocken aus glückte, wurde im darauf folgenden Jahr der erste Fernsehturm der Welt auf dem Berg gebaut.

Am 17. April 1945 wurden verschiedene Gebäude, wie etwa das Brockenhotel, durch die amerikanische Luftwaffe zerstört. Später wurde der Gipfel aufgrund seiner Nähe zum Territorium der Sowjetunion militärisch ausgebaut.

Verschiedene Sendeanlangen für Fernsehen und Radio befinden sich mittlerweile auf dem Brocken. Auch das Brockenhaus, das der Stasi als Abhörzentrale diente und nun als Erste-Hilfe-Station genutzt wird, ist noch gut erhalten.

Ebenfalls befindet sich eine Wetterstation auf dem Brocken, die vor allem im April 2014 in die Schlagzeilen geriet, als eine Cessna mit den Messeinrichtungen auf dem Dach kollidierte und abstürzte. Dabei kamen zwei Menschen um ihr Leben.


Sagen rund um den Brocken

Um den Brocken, der im Volksmund auch Blocksberg genannt wird, ranken sich viele Sagen. Die meisten konnte Heinrich Pröhle im Auftrag der Gebrüder Grimm sammeln. Mit dieser Sammlung promovierte er sogar 1855 zu Berlin.

Im Zuge der Hexenverfolgung wurde der Gipfel des Brockens als Treffpunkt für Hexenversammlungen wie die Walpurgisnacht ausgemacht. In einem Gedicht von etwa 1300 wurde der Brocken auch als Sammelplatz für Geister genannt.

Ebenfalls wird von einem Brockengespenst berichtet, dessen vermeintliche Existenz jedoch auf den häufig dichten Nebel und den damit einhergehenden Lichteffekten, den sogenannten Halos, erklärt wird. Auch Goethe beschrieb dieses Phänomen.


Fazit

Der Brocken weist als höchster Berg im Norden Deutschlands eine für die Region einzigartige Vegetation und Tierwelt auf, die sich an die vorhandenen Klimabedingungen angepasst haben.

Eine schöne Aussicht und viele Sagen locken Touristen nach Sachsen-Anhalt, um auf den Spuren Goethes zu wandern oder aus Ehrgeiz den höchsten Berg der Region zu besteigen. Somit ist der Brocken eines der beliebtesten Tourismusziele innerhalb von Deutschland.

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